Das DVB-Konsortium hat erstmals Spezifikationen für UHD-Übertragungen verabschiedet. Diese Spezifikationen legen fest, welche Voraussetzungen TV-Broadcaster für künftige TV-Übertragungen berücksichtigen müssen. Die verabschiedeten Richtlinien sind jedoch nur die erste Phase der Spezifikationen.
Das im Jahr 1993 gegründete DVB-Konsortium hat es über 260 Mitglieder aus 27 Ländern. Aufgabe des DVB-Konsortium ist die gemeinsame und koordinierte Entwicklung von Systemen und Standards, mit denen das digitale Fernsehen in Europa via Satellit, Kabel oder terrestrischer Ausstrahlung möglich ist. Auch zahlreiche Unternehmen aus Asien, USA und Kanada gehören mittlerweile dem Konsortium an.
Während eigentlich alle TV-Hersteller bereits ihr Angebot an UHD-TV-Geräten ausbauen, wurden nun endlich die ersten Spezifikationen für zukünftige TV-Übertragungen in UHD mit 4k-Auflösung verabschiedet, und so konnte nun ein erster wichtiger Schritt mit der Verabschiedung der Phase-1-Spezifikationen durch das Leitungsgremium des DVB-Konsortiums publiziert werden.
Die Spezifikationen für DVB-UHDTV ermöglichen die Übertragung von Bildern mit einer maximalen Auflösung von 2160p (3840 × 2160 Pixel). Damit wächst die Auflösung exakt um das Vierfache im Vergleich zu Full HD. Die maximale Bildwiederholungsrate wird bei der UHD-Übertragung 60 Hz betragen. Auch der Bildkontrast soll im Vergleich zu Full-HD nun von acht auf zehn Bits pro Pixel erhöht werden.
Auch der neue Videokompressionsstandard HEVC ist in den Spezifikationen enthalten. HEVC ist beim Komprimieren von Videodateien im Vergleich zum bisherigen Standard MPEG4 doppelt so effizient und bei identischer Qualität. Mit dem Main-10-Profil erlaubt HEVC die Komprimierung von Videosignalen mit bis zu zehn Bits pro Pixel, während die Anzahl der darstellbaren Farben sich dadurch von 16,78 Millionen auf 1,07 Milliarden erhöht.
Die Phase-1-Spezifikationen berücksichtigen auch die Möglichkeit in einer späteren Phase 2 noch höhere Bitraten zu unterstützen. Die nächste Spezifikations-Stufe für UHD soll Teil der künftigen Arbeit des DVB-Projektes werden.
Die Spezifikationen der Phase 1 wurden nun dem European Telecomunications Standards Institute (ETSI) zur europaweiten Standardisierung übergeben.