Mit dem neusten GeForce-Treiber der 340.xx-Generation bietet NVIDIA nun die Unterstützung von 60 Hz bei 4K-Auflösung.
Bisher erlaubte die HDMI-Generation 1.4 nur die Übertragung von 4K-Inhalten bei maximal 30 Hz, nun hat NVIDIA bei bestimmten TV-Modelle dieses Limit durchbrochen, denn immer mehr Nutzer berichten von der Unterstützung von 60 Hz bei UHD in 4k-Auflösung.
In den diversen Foren wurde dieses „Phänomen“ im Zusammenspiel u.a. mit einem Samsung UE40HU6900 beobachtet
4k bei HDMI-1.4-Standard?
Ganz interessant ist es, wie NVIDIA es geschafft hat die erforderlichen Bildinformationen bei dieser Auflösung und Bildwiderholrate durch die im HDMI-1.4-Standard definierten 8,16 GBit pro Sekunde zu bringen, und nicht erst mit HDMI 2.0:
Einige Kompromisse bei der Bildqualität bzw. dem spezifischen Anwendungszweck sind nötig um den von NVIDIA angewendeten Trick beim GeForce 340.xx Treiber (z.B. dem GeForce 340.43 Beta) und Grafikkarten mit „Kepler“-GPU zu ermöglichen, denn um die Bandbreite zu reduzieren, wird das sogenannte Chroma Subsampling (Farbunterabtastung) angewendet.
Üblicherweise wird das Farbabtastverfahren 4:4:4 (1×1,1×1,1×1) angewendet und wegen der fehlenden Trennung zwischen Helligkeit- und Farbinformation ist grundsätzlich keine Farbunterabtastung möglich und somit auch kein Qualitätsverlust.
NVIDIA und anscheinend bestimmte TV-Modelle verwenden nun aber das 4:2:0-(2×2,1×1,1×1)-Verfahren, was auch bei JPEG und MPEG verwendet wird, um die Dateigröße zu reduzieren. 4:2:0 benötigt nur rund ein Viertel der Farbinformationen im Vergleich zu 4:4:4 und ermöglicht es somit, dass bei 60 Hz auch ein Videosignal bei 4K-Auflösung per HDMI 1.4 übertragen werden kann.
4K bei 60Hz über HDMI 1.4
Eigentlich wird 4:2:0 nicht bei der Übertragung zwischen zwei Geräten verwendet, denn HDMI sieht dies standartmäßig nicht vor. Der Nachteil bei der Bildqualität ist aber nicht zwingend ein Resultat aus der Verwendung von 4:2:0, da hier oftmals das Ausgangsmaterial in Form einer DVD, Blu-Ray, gestreamten Videos oder TV-Übertragungen via Satelit oder über eine andere Quellen ebenfalls nur in 4:2:0 vorliegen.
Die Verwendung einer komprimierenden Farbabtastung zur Übertragung zwischen PC und TV-Gerät bzw. Display wird von NVIDIA bei den aktuellen Beta-Treibern gewählt, um unnötige Bandbreite einzusparen und somit eine HDMI-Verbindung mit 4K bei 60Hz zu ermöglichen.
Dies komprimierenden Farbabtastung funktioniert nur für Inhalte wie zum Beispiel Videos, die bei diesem Prozess keine wesentlichen Informationen verlieren, allerdings kann aktuell nicht empfohlen werden das HDMI-Display als PC-Monitor mit 4K bei 60Hz zu betreiben, denn die Betriebssystemoberfläche mit pixel- und farbgenauem Rendering verliert sehr deutlich an Qualität, und die Darstellung mit 60 Hz kann dies nicht aufwerten.
Es bleibt also, zumindest derzeit dabei, sich bis zur nächsten Generation an Grafikkarten und Desktop-Displays zu gedulden, denn dann wird wohl HDMI 2.0 bei 4:4:4 bzw. RGB bei 4K mit 60Hz unterstützt- oder aber DisplayPort 1.3 – aber das dürfte bekannt sein…