Mit HEVC sollen Liveübertragungen in UHD mit 4k-Auflösungen schon bald zum Alltag gehören. Der neue Videokompressions-Standard HEVC soll dies zukünftig ermöglichen.
Forscher des Fraunhofer-Instituts werden auf der International Broadcasting Convention (IBC) in Amsterdam neue Lösungen für das Codieren und Decodieren von Videos mit HEVC vorstellen – denn das Münchner Institut hat bereits sogar erste Erfahrungen mit HEVC bei Live-Übertragungen.
HEVC: nur die Hälfte der Bitraten von H.264
Das „High Efficiency Video Coding“. kurz: HEVC ging aus der Zusammenarbeit verschiedener Elektronikhersteller und Forschern des Fraunhofer-Instituts für Nachrichtentechnik und dem Heinrich-Hertz-Institut (HHI), hervor. Der neue Videokompressions-Standard braucht nur die Hälfte der Bitrate seines Vorgängers H.264 bei gleicher Bildqualität. Somit können TV-Sender nun auf einem Kanal doppelt so viele Daten übertragen.
Bei der Übertragung des Fussball Bundesliga-Spiels FC Bayern München gegen SV Werder Bremen am 26. April 2014, übertrug der Privatsender Sky erstmals live ein Bundesliga-Fussballspiel in UHD mit 4K-Auflösung. Für die Codierung der 4K-Kamerabilder aus dem Stadion kam eine von den Experten des HHI gemeinsam mit der Firma Rohde & Schwarz entwickelte Soft- und Hardware-Lösung zum Einsatz, die Kamerabilder in einen codierten HEVC-Bitstrom umrechnet.
Dieser codierte HEVC-Bitstrom kann ein TV-Sender dann via Satellit zu den Endgeräten übertragen. Das Besondere beim Live-Test in der Münchner Allianz Arena war, dass die UHD-Aufnahmen live encodiert werden konnten, also in Echtzeit.
HEVC-Codierung in Echtzeit
Die HEVC-Codierung in Echtzeit birgt aktuell nach Aussagen der Forscher viele Herausforderungen, denn während der Vorgänger-Codec H.264 „nur“ das zu übertragende Bild in Blöcke von 16 x 16 Pixeln unterteilte, verwendet HEVC eine Unterteilung mit variablen Blockgrössen. Der HEVC-Encoder muss somit alse Bild für Bild neu entscheiden, welche Blockgrössen für die vorliegende Szene codiert werden soll – und das wie gesagt in Realtime.